Johannes Vahlen (1830-1911)

Der Sohn eines Handwerksmeisters studierte Klassische Philologie in seiner Geburtsstadt Bonn, wo er 1852 promoviert und 1854 habilitiert wurde. Sein Doktorvater war Friedrich Ritschl. Nach kurzen Aufenthalten an den Universitäten Breslau und Freiburg wurde er 1859 nach Wien berufen, wo er bis 1874 tätig war. Dort war er 1864 an der Gründung des CSEL an der Akademie der Wissenschaften maßgeblich beteiligt und 1873/1874 Rektor der Universität Wien. Danach lehrte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität zu Berlin), deren Rektor er 1886/1887 war. Zu Vahlens breit gestreuten Forschungsgebieten gehörten Ennius, Naevius und Varros Saturae Menippeae, deren Fragmente er herausgab, sowie Aristoteles’ Poetik und Rhetorik und Ciceros De legibus. Er entdeckte den Gorgiasschüler und Rhetor Alkidamas wieder, publizierte aber auch drei kleinere Schriften Lorenzo Vallas.