Adolf Primmer (1931-2011)

Der Sohn einer niederösterreichischen Weinbauernfamilie studierte von 1949 an Klassische Philologie in Wien, wo er 1955 mit einer Arbeit bei Lesky zum Gottesbegriff des Origenes promoviert wurde.

Danach war er drei Jahre im Schuldienst tätig, von 1959 an Mitarbeiter am ThlL in München, wo er u. a. für den Artikel „ius“ verantwortlich zeichnete.

1963 kehrte er als Assistent von Kraus nach Wien zurück, wo er 1968 mit seiner umfangreichen und wegweisenden Arbeit zu Ciceros Prosarhythmus habilitiert wurde („Cicero numerosus“).

1969 wurde er ao., 1973 o. Prof. für Klassische Philologie. Er lehrte und arbeitete hauptsächlich zur römischen Komödie, zu Ciceros Reden, Vergils Aeneis und Ovids Metamorphosen; neben mehreren Aufsätzen publizierte er 1984 ein Buch zu Plautus’ Bacchides, 1985 eine Monographie zur Überredungsstrategie in Ciceros Pro Rabirio perduellonis reo.

In der spätantiken Literatur gehörte Augustinus zu seinen Forschungsschwerpunkten. Er leitete eine Edition der Enarrationes in Psalmos und beschäftigte sich in einigen Arbeiten mit dem Opus imperfectum contra Iulianum.

Außerdem war er (vor Kurt Smolak) als w.M. der ÖAW der vorletzte Wiener Leiter des CSEL vor deren Restrukturierung und Transfer an die Universität Salzburg 2012.