Hans Oellacher (1889-1949)

Der Salzburger studierte von 1910 an Klassische Philologie, Alte Geschichte und Archäologie in Wien, bis er 1914 zum Militärdienst eingezogen wurde. 1916 promovierte er (während eines Fronturlaubs). Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er Gymnasiallehrer in Salzburg und setzte als solcher seine wissenschaftliche Arbeit fort: Vor allem befasste er sich mit den Wiener Papyri. 1936 habilitierte er sich in Innsbruck bei Albin Lesky. Der „Anschluss“ bedeutete das Ende seiner Laufbahn: Er wurde aufgrund seiner prononciert humanistischen, von christlicher Ethik geprägten Haltung aus dem Schuldienst entlassen. Von 1940 bis 1945 war er durch Vermittlung Richard Meisters am „Thesaurus Linguae Latinae“ in München tätig, wo er durch Brandbomben eine schwere Phosphorvergiftung erlitt. Nach Kriegsende kehrte er kurzzeitig in den Schuldienst zurück, wechselte aber 1946 als ao. Prof. nach Wien (1948 o. Prof.). Am 5. Mai 1949 setzte er – vom Krieg schwer gezeichnet – in den Räumlichkeiten des Instituts seinem Leben ein Ende. 1954 wurde ihm zu Ehren der Oellacherweg in Wien-Floridsdorf benannt.