Edmund Hauler (1859-1941)

Der in Budapest geborene Sohn eines Gymnasiallehrers studierte in Wien, wo er 1882 mit einer Arbeit zu Terenz sub auspiciis imperatoris (als erster Student einer österreichischen philosophischen Fakultät) promoviert wurde. Danach studierte er bei Hermann Usener und Franz Bücheler in Bonn und unternahm Forschungsreisen in ganz Europa. Nach einer kurzen Tätigkeit als Gymnasiallehrer war er nach seiner Habilitation 1893 an der Universität Wien tätig (1896 ao. Prof., 1899 o. Prof.), wo er 1931 emeritiert wurde. Hauler arbeitete vor allem als Textkritiker und wirkte von 1925 bis 1941 als Obmann der CSEL. Er selbst entdeckte auf seinen Reisen mehrere Fragmente: etwa aus den Werken des Menander und Sotades oder aus Sallusts Historiae. Wichtig war auch seine Entzifferung einer vulgärlateinischen Übertragung der Didascalia apostolorum, der ältesten christlichen Kirchenordnung (Publikation 1910). Von 1897 an befasste er sich besonders mit der Herausgabe der in einem Mailänder Palimpsest erhaltenen Briefe des Cornelius Fronto, des Lehrers von Mark Aurel – ihre Edition konnte er nicht abschließen; sie wurde von Hanslik übernommen, für den er (ebenso wie Alfred Kappelmacher) zum prägenden Lehrer wurde, aber einmal mehr nicht zu Ende geführt.