Hans von Arnim (1859-1931)

Der Sohn einer preußischen Adelsfamilie studierte in seiner Heimatstadt Berlin Rechtswissenschaft, danach in Heidelberg, Greifswald und Berlin Klassische Philologie; 1882 wurde er in Greifswald promoviert. Nach wenigen Jahren als Gymnasiallehrer lehrte er in Halle, wo er 1888 habilitiert wurde.

1893 erhielt er eine o. Professur in Rostock. Danach war er 1900-1914 und 1921-1930 o. Prof. für Klassische Philologie in Wien – dazwischen lehrte er an der eben gegründeten Goethe-Universität in Frankfurt am Main, deren Rektorat er 1916/17 übernahm.

In seiner Forschung beschäftigte er sich vor allem mit griechischer Philosophie und Rhetorik: Dion von Prusa, Hierokles, Platon und Aristoteles. Seine einflussreiche Monographie „Leben und Werke des Dion von Prusa“ (1898) zeichnete den kaiserzeitlichen Konflikt zwischen Rhetorik und Philosophie nach.

Bis heute wegweisend ist die dreibändige Ausgabe Fragmente der Stoiker („Stoicorum Veterum Fragmenta“, 1903-1905); die Monographie „Die europäische Philosophie des Altertums“ (1909) wurde mehrfach neu aufgelegt. Ein Alterswerk ist die Übersetzung von zwölf Tragödien des Euripides (1931).

1948 wurde er mit einer Büste im Arkadenhof geehrt, 1954 wurde die Arnimgasse in Wien-Floridsdorf nach ihm benannt.