Tragödientheorie und -praxis in Ovids Metamorphosen
Das Forschungsprojekt Tragödientheorie und -praxis in Ovids Metamorphosen (FWF Einzelprojekt P 34685) beschäftigt sich mit den Einflüssen dramatischer Gestaltungselemente, die P. Ovidius Naso (43 v.Chr. bis ca. 17 n. Chr.) in seinem allgemein als episch geltenden magnum opus, den Metamorphosen (ca. 8 n. Chr.), gattungserweiternd und -bereichernd zum Einsatz gebracht hat.
Insbesondere gilt die Aufmerksamkeit der Untersuchung dabei den Fragen, wie Ovid einerseits Vorbilder der klassischen griechischen (attischen) Tragödie (5. Jh. v. Chr.) zur Gestaltung einzelner Episoden seiner Metamorphosen verwendet hat, und wie er andererseits selbst originär als Dramatiker in seiner epischen Erzählung aufgetreten ist und welche implizite (dramatische) Poetik sich im Werk selbst befindet, wie Ovid also literarisch seinen eigenen Zugang zur Dramentheorie reflektiert und praktisch in einem „fremden“ Genre umgesetzt hat.
Ziel des Projekts ist es, die dramatische Seite von Ovids Meisterwerk durch eine erstmalige Gesamtuntersuchung nach diesem Gesichtspunkt darzustellen und durch die Auffindung impliziter poetologischer Aussagen dem Konzept von Ovid als Dramatiker auch eine solide theoretische Basis zu verschaffen, die bisher zwar oft angenommen, aber noch nicht explizit gezeigt worden ist.